Freitag, 2. Februar 2007
Hutong
11.12.2006

Wow – was fuer ein Tag!
Da meine Klassenkameraden heute und morgen mal wieder die monatlich faellig werdenden Pruefungen (saemtliche Faecher werden hintereinander weg jeweils 2h geprueft) hatten, hatten wir frei! *yieppieh*

Und wie kann man diese Zeit wohl besser nuetzen als nach Beijing City zu fahren und eine der Hutong’s (ist sozusagen die Altstadt von Peking) anzuschauen?!
Also morgens um 5 raus aus’m Bett, nur keine Muedigkeit vortaeuschen und ab mit dem Bus nach Beijing (Dongzhimen); dort so gegen halb 8 mitten in der RushHour sich in ne U-Bahn quetschen (ich erzaehl euch lieber nicht dass wir mal wieder zuerst in die falsche Richtung gefahren sind, sonst muessen Anni&ich uns wieder Witze ueber unsere Orientierungssinne plus “Abkuerzungen” anhoeren…); irgendwas wie “gudoudajia” raus aus der Bahn und erst mal vergeblich nach nem Kaffee gesucht; nach mehreren Anlaeufen haben wir es schliesslich geschafft Jhou (suesses, haferschleimartiges Gemansche aus Bohnen) und nen kalten Kaffee aufzutreiben…

War echt schoen, auch wenn’s schweinekalt war

am see in hutong.... verdammt kalt!

(konnten Chinesen beim Schlittschuhlaufen auf nem zugefrorenen See zuschauen), sodass wir nach ner Weile Schutz in so nem winzigen, typisch chinesischen Lokal gesucht hatten und uns dort mit Gruenem Tee die Kaelte ausgetrieben haben. Dabei haben wir “YueXing” kennengelernt (16-jaehriges Maedchen das dort kellnerte); war ne ganz Liebe die wir sogleich tief ins Herz schlossen und unsere hao-pengyou (gute Freundin) wurde 
So gegen halb 11 sind wir dann tapfer wieder hinaus ins Kalte gestapft und sind im Marschschritt durch Hutong gelatscht; sind eine der wenigen Straesschen die Hochhaus- und Betonisierungszeiten heillos ueberstanden haben – es stehen noch immer die alten Haueser hauptsaechlich aus (Back-) Stein und mit den schoenen “typisch chinesischen” Daechern; natuerlich ist alles fuer den Tourismus erhalten (was man schon an den “westlichen” Preisen mitkriegt) und es gibt zig kleine Laedchen wo man “typisch chinesische” Sachen bekommt.
So kam es dass wir (schon wieder komplett durchgefroren) ein kleines Restaurant betraten und das war echt der Hammer!
Wir dachten wir seien in Irland und nicht in China gelandet;
Total geschmackvoll eingerichtet, kleine Tischchen mit Lampen, schoene irische Folklore und auch weihnachtliche Ghospel Musik im Hintergrund, an den Waenden Bilder, Schwerter, etc. und auf der Speisekarte “Irish Coffee, Cocktails, Pasta, Pizza, Cakes, Fruchtplatte…”.
Der helle Wahnsinn und wir liessen’s uns mit Baileys-Coffee und ner wundervollen Fruchtplatte richtig schoen schmecken (der Koch der gerade ne Pause gemacht hatte, war gar nicht begeistert; musste extra los und fuer die Obstplatte Fruechte einkaufen )
Irgendwann konnten wir uns schliesslich losreissen und wollten noch ein wenig durch die kleinen Laedelchen bummeln;
Auf der Strasse wurden wir dann von nem ganz netten Rikscha-Fahrer angesprochen und haben uns ne Weile ganz nett mit ihm unterhalten – wir haben ihm versprochen im Fruehling/Sommer wiederukommen und dann mit ihm ne Runde zu drehen, heute war’s uns eindeutig zu kalt!
Nach dem Bummeln wurde es dann auch bald dunkel und wir dachten an’s Abendessen – Zufaellig lief uns der besagte Rikscha-Fahrer noch einmal ueber’n Weg und wir fragten ihn nach einem billigen, typisch chinesischen Restaurant (es war echt komisch – wir hatten in ganz Hutong kein einziges chin. Restaurant gesehen…), der uns dann auch zu nem klitzekleinen Familienbetrieb geleitete.
Dort wurden wir am Eingang auch gleich von ner Ratte begruesst (keine Angst, sie war in nem Kaefig und wohl das Schmusetier des Sohnes ); die “Mami” hat uns dann drei Gerichte empfohlen und wir haben uns auch echt darauf gefreut… naja die Freude waehrte nur allzu kurz – war das erste Mal dass ich hier vom chin. Essen fast wieder…na ihr wisst schon… und das war alles andere als schoen – naja billig war’s das muss man dem Fahrer lassen (der “erwartete” uns an der Ecke “Wie hat’s geschmeckt?” anni so: “Sehr gut!” ich war weniger hoeflich: “Grauenhaft!” worauf er nur lachte – naja wir haetten ihn wohl nach nem Restaurant fragen sollen das billig ist und lecker schmeckt…)
Nach etlichem Verlaufen (und kurzem Stop in ner Bar – unser Magen brauchte was zur Beruhigung….) sind wir dann erschoepft, lachend, muede, gluecklich und mit flauem Magen daheim angekommen…
Was fuer ein Tag! 

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